Im Badezimmer. Ella sitzt auf dem Töpfchen, neben ihr sitzt
Papa und liest ihr aus der Zeitung vor. Papa blickt auf. Ella
befummelt sich fasziniert zwischen den Beinen.

Papa: "Na, was ist da?`"
Ella: "Eine Möse."
Papa: "Aha."
Ella: (grinst)
Papa: "Ist das lustig?"
Ella: "Ja." (grinst noch stärker) "Das weisst Du doch, Papa."

Erziehen ist grundsätzlich nicht möglich. Zu Ellas ersten achzehn Worten gehörte natürlich auch "ssaisse". Immer, wenn Papa oder Mama etwa herunterfiel, also haargenau in dem Augenblick, in dem man es sich selbst verkneift, schliesslich lernt das Kind gerade sprechen, piepst Ella wie das Fleisch gewordene Es: "ssaisse". Mit einem verschwörerischen Lächeln und sichtbarer Freude, die Situation richtig eingeschätzt zu haben.

Also korrigieren. "Nein Ella. Sag nicht sowas. Das ist ja nicht so schlimm, dass da etwas heruntergefallen ist. Sag es nicht mehr. OK?" Antwort: "Nein." Das kann alles heissen, vermutlich heisst es so etwas wie "Jaja, klar."

Nach ein paar Dutzend Mal hat das Erziehen gewirkt. Hätte man denken können, denn für ein paar Monate lang gingen Dinge von Ella unkommentiert zu Bruch, es wurde ohne Kraftausdrücke verschüttet, stumm gekleckert und zerdeppert. Aus ihrer Sicht müssen das Monate des Nachdenkens gewesen sein, in denen sie die Welt neu geordnet hat. Das Ergebnis präsentierte sie neulich, am Strand, als ein Stück Kuchen oder sowas in den Sand fiel. Mama: "Oh jeh." Ella, nach einer Grübelsekunde: "Nicht sseisse!"